Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag
Titel der Veröffentlichung: Ist der Begriff Lernbehinderung noch zeitgemäß?

LERNEN FÖRDERN ist als Bundesverband „Zur Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen“ ausgewiesen. Angesichts gesellschaftlicher und sprachbereinigender Entwicklungen ist die Frage berechtigt, ob dieser Personenkreis „mit Lernbehinderungen“ - einschließlich betroffener Erwachsener geht es in Deutschland um etwa 2 Millionen Menschen - heute noch angemessen bezeichnet wird.

Die wechselnden Schul- bzw. Personenkreisbezeichnungen waren und sind im Kern auf die immer gleiche Schüler:innengruppe gerichtet. Es sind junge Menschen, deren Lern- und Leistungsverhalten hinsichtlich Zeit und Intensität stark beeinträchtigt ist, fließende Übergänge eingeschlossen. Traditionell verortete Fachvertreter:innen verwenden die Begriffe lerbehindert“ und Lernbehinderung“ nach wie vor ohne nachhaltige Abgrenzungs- und Abwertungsbemühungen.

Dass das ohne Weiteres zulässig erscheint, wird mit Blick auf die Setzungen der ICF deutlich. Hier haben haben die Begriffe „Lernbehinderung“ und „Lernbeeinträchtigung“ je nach Perspektive, mit und ohne Berücksichtigung der Kontextfaktoren Umwelt und Personenanteile, einen festen Platz.