Die „Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ untersucht die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in zentralen Lebensbereichen. Grundlage für die Erhebung war eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von 22.000 Personen ab 16 Jahren mit und ohne Beeinträchtigungen, die in Privathaushalten, besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen oder Senioreneinrichtungen leben.
Die Studie wurde zwischen 2017 und 2021 durchgeführt. Auftragnehmer war das Sozialforschungsinstitut infas (Institut für angewandte Sozialforschung, Bonn) in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung sowie der Hochschule Fulda. Ein großer Fortschritt für die Teilhabeforschung besteht in der systematischen Einbeziehung von Personenkreisen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigungen oder ihrer Wohnform in aller Regel nur selten durch Befragungen erreicht werden.
Die „Repräsentativbefragung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“ leitet durch die methodisch-konzeptionelle Umsetzung der Internationalen Klassifikation von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (
ICF) einen Paradigmenwechsel in der Teilhabeforschung ein. Entsprechend der
ICF-Heuristik gilt Behinderung als dauerhafte Einschränkung der gesellschaftlichen Teilhabe eines Menschen vor dem Hintergrund eines Gesundheitsproblems. Sie entsteht aus der Wechselwirkung von körperlichen und/oder psychischen und/oder kognitiven Beeinträchtigungen und Faktoren der Umwelt (Barrieren).
Mit diesem Verständnis von Behinderung schließt die Teilhabebefragung nicht nur die Menschen mit einer anerkannten Behinderung oder Schwerbehinderung ein, sondern umfasst auch Personen mit chronischen Erkrankungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sofern diese voraussichtlich länger als sechs Monate andauern ("Beeinträchtigte Personen"). Eine (selbsteingeschätzte) Behinderung ergibt sich aus dem Wechselspiel von Funktionsbeeinträchtigungen und Einschränkungen der alltäglichen Aktivitäten.
Ziel ist es, belastbare Aussagen über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen zu treffen und verbleibende Inklusionshürden zu identifizieren.
[Aus: Information der Herausgebenden]