Übergewicht wird üblicherweise nach dem Body Mass Index,
BMI klassifiziert, das heißt dem Quotienten aus Gewicht und Quadrat der Körpergröße (
kg/
m²). Bei einem Wert zwischen 30
kg/
m² (87
kg bei 1,7 m) und 35
kg/
m² (101
kg bei 1,7 m) wird von einem
BMI I, bei einem Wert zwischen 35
kg/
m² and 40
kg/
m² (115
kg bei 1,7 m) einem
BMI II und über 40
kg/
m² von einm
BMI III gesprochen. Diese Einteilung basiert auf medizinischen Befunden zur Folgemorbidität, zum Beispiel Stoffwechselstörungen, kardiologischen oder orthopädischen Erkrankungen.
Nach dem bio-psycho-sozialen Modell der
ICF (International Classification of Functioning Disability and Health) ist diese Klassifikation von Übergewicht ausschließlich unter Bezug auf medizinische Parameter im engeren Sinne jedoch nicht hinreichend. Übergewicht kann auch zu Einschränkungen der Leistungsfähigkeit führen, wie zum Beispiel der körperlichen Beweglichkeit und in der Folge dann auch zu Teilhabebeeinträchtigungen, wie zum Beispiel einer reduzierten Arbeitsfähigkeit.
Allerdings ist bei der Beurteilung der Teilhabebeeinträchtigungen zu berücksichtigen, dass diese wesentlich auch von den Kontextanforderungen abhängen. Während in früheren Zeiten bei der Arbeit sehr viel an körperlichem Einsatz unverzichtbar war, ist in der modernen Arbeitswelt, die körperliche Leistungsfähigkeit in vielen Arbeitsfeldern ohne wesentliche Bedeutung.
Ziel der vorliegenden Studie war zu untersuchen, in welchem Ausmaß die
BMI-Grade eine Vorhersage der beruflichen Teilhabe ermöglichen.
Übergewicht auch in höheren Klassen darf nicht zu der Voreinstellung führen, dass diese Patient*innen automatisch in der Arbeitsfähigkeit eingeschränkt seien. Stattdessen bedarf es einer individuellen Analyse der Arbeitsfähigkeit unter Berücksichtigung der jeweils gegebenen Kontextanforderungen.
