Die Weltgesundheitsorganisation (
WHO) hat 2001 mit der Verabschiedung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (
ICF) einen Rahmen zur standardisierten Beschreibung von Gesundheit und gesundheitsbezogenen Domänen zur Verfügung gestellt. Mit Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes gewinnt die
ICF in Deutschland an Bedeutung. Die Bedarfsermittlung im Rahmen der Eingliederungshilfe wird zukünftig verbindlich
ICF-basiert erfolgen. Eine der Voraussetzungen für eine gelingende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und einer
ICF-basierten Bedarfsermittlung sind ausreichende
ICF-Kenntnisse bei Leistungsträgern und -erbringern. Eine Möglichkeit,
ICF-Kenntnisse zu vermitteln, ist die Entwicklung von e-learning-Applikationen. Das
WHO Family of International Classifications (
WHO-FIC) Netzwerk hat ein e-learning Tool entwickelt, um weltweit die Verbreitung und Anwendung der
ICF zu unterstützen.
In einem strukturierten Prozess wurde das
ICF e-learning Tool von einer Arbeitsgruppe des
WHO-FIC-Netzwerkes in englischer Sprache erstellt, in einer weltweiten Feldtestung evaluiert und die finalisierte Version auf der
WHO-Homepage veröffentlicht. Aktuell wird das Tool ins Deutsche und in 12 weitere Sprachen übersetzt.
Hauptziele des Tools sind die Vermittlung allgemeiner Informationen zu Hintergrund und Kontext der
ICF und die Verbesserung des Verständnisses der
ICF, ihrer Struktur und des bio-psycho-sozialen Modells. Das Tool besteht aus sieben Kapiteln; jedes Kapitel wird mit einem Quiz abgeschlossen. Die erste Version der deutschen Übersetzung liegt vor. Derzeit erfolgt eine Qualitätskontrolle der Übersetzung, die im Sommer 2019 fertiggestellt werden wird.
Mit dem
ICF e-learning Tool steht eine Applikation zur Verfügung, mit der Kenntnisse zur
ICF träger- und settingübergreifend sowie zeit- und ortsunabhängig vermittelt werden können. Die deutsche Version des Tools kann eine gelingende Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes unterstützen.