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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Die Mini-ICF-APP-Family: Fremd- und ­Selbsteinschätzung von Fähigkeiten, fähigkeitsorientierte Arbeitsplatzbeschreibung und Wohnfähigkeit

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Muschalla, Beate

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 2020, 116. Jahrgang (Heft 4), Seite 170-182, Stuttgart: Gentner, ISSN: 0025-8490

Jahr:

2020

Der Text ist von:
Muschalla, Beate

Der Text steht in der Zeitschrift:
Der Medizinische Sachverständige (MedSach), 116. Jahrgang (Heft 4), Seite 170-182

Den Text gibt es seit:
2020

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Arbeits(un)fähigkeitsfeststellungen oder auch Beantragungen von Wiedereingliederungshilfen erfordern nachvollziehbare Begründungen. Darzulegen ist, ob es sich um krankheitsbedingte Beeinträchtigungen handelt (zum Beispiel Probleme mit der Kontaktfähigkeit bei sozialer Phobie), diese zu quantifizieren und zu erläutern, in welchem Maße sie mit Arbeitsanforderungen in Konflikt geraten (zum Beispiel nicht ganztags Kundinnen- und Kundengespräche durchführen können, es besteht Unterstützungsnotwendigkeit durch eine Kollegin oder einen Kollegen), und wie ein leidensgerechter Arbeitsplatz aussehen könnte (zum Beispiel die extrovertierte Kollegin oder der extrovertierte Kollege macht die Kundengespräche, der Patient oder die Patientin macht Telefondienst und Buchhaltung).

Seit der Entwicklung des Fremdratings zur Beschreibung von Fähigkeitsbeeinträchtigungen Mini-ICF-APP hat sich dieses Instrument in der Praxis der sozialmedizinischen Begutachtung verbreitet. Die 13 psychischen Fähigkeitsdimensionen dienen in diesem Sinne als eine Art Gliederungsmatrix für einen (Arbeits- und Leistungs-) Fähigkeitsbefund. Im Unterschied zum psychopathologischen Befund sind Fähigkeiten/Beeinträchtigungen immer nur in Bezug zu einem konkreten Kontext quantifizierbar: Jemand ist nicht „unfähig“ oder „fähig“ per se, sondern immer nur „unfähig oder fähig zu etwas".

Das Mini-ICF-APP wird in sozialmedizinischen Leitlinien empfohlen. Das Instrument ist als Selbstratingversion und für weitergehende sozialrechtlich relevante Fragestellungen weiterentwickelt worden: selbstständige Wohnfähigkeit, fähigkeitsorientierte Arbeitsplatzbeschreibung für die Herstellung passender Arbeitsplätze im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes.

Wo bekommen Sie den Text?

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Der Medizinische Sachverständige (MedSach)
https://www.medsach.de

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

The Mini-ICF-APP family: External and self-assessment of capacities, capacity-oriented description of work and ability to live independently

Certifications of (in)capacity for work and applications for rehabilitation assistance require acceptable justification. It must be stated whether the impairments are illness-related (for example problems with interaction in the case of social phobia) and this must be quantified. It must be explained to what extent these impairments come into conflict with the requirements of work (for example inability to talk with customers all day without support from a colleague) and how a workplace designed to accommodate health conditions might look (for example the extrovert colleague talks to customers, the patient deals with phone calls and bookkeeping).

The Mini-ICF-APP, an observer-rating instrument for the description of capacity impairments, has been used widely among practitioners of socio-medical assessment since it was developed. The Mini-ICF-APP covers 13 capacity dimensions which serve as a kind of coding matrix for (work) capacity findings. Unlike psychopathological findings, capacities/impairments can often only be quantified in relation to an actual context. No one is "(in)capable" per se, but only ever "(in)capable of something".

The Mini-ICF-APP is recommended in social-medicine guidelines. The instrument has been further developed as a self-rating version and for ongoing questions of relevance to social law: the ability to live independently, capacity-oriented description of work for the adjustment of workplaces as per the German Occupational Safety and Health Act.

Referenznummer:

R/ZS0151/0227

Informationsstand: 13.07.2020